"Dramatisches Gestalten – ein paar Spiele
spielen und dann irgendwann mal ein Theaterstück aufführen...
viel mehr ist das nicht." Das ist das Bild, das einige von
unserem Grundkurs haben mögen, aber "Dramatisches Gestalten"
ist viel mehr als "nur" Texte auswendig lernen und ein
paar Kostüme aussuchen.
Ja, am Anfang kommen auch die "Spielchen"
dran, die dazu dienen sich untereinander besser kennen zu lernen,
denn jedes Jahr kommen und gehen einige Mitglieder und die Gruppe
muss sich aufs Neue finden. Dieses Jahr ist unser Grundkurs bunt
zusammengewürfelt aus Schülern der 11. bis 13. Jahrgangsstufe
und einigen Studentinnen, die uns bei unserer Arbeit unterstützen.
Um auch 2004 wieder eine gelungene Aufführung auf die Beine
zu stellen, nämlich Ionescos
"Die kahle Sängerin", wird
von Beginn an an der richtigen Aussprache gearbeitet, um sicherzustellen,
dass jeder Zuschauer, auch in der letzten Reihe, das Geschehen auf
der Bühne gut mitverfolgen kann. Obwohl seit den Theatertagen
in Lohr bereits intensiv am Stück gearbeitet wurde, sind viele,
viele Proben nötig, besonders während der "heißen
Phase", ungefähr 4 Wochen vor der Premiere, in denen auch
schon mal ein Samstag Vormittag für drg geopfert werden muss.
Dabei sind alle unersetzlich, nicht nur die Spieler, die ihre Texte
auswendig lernen müssen, sondern auch: Techniker, Regie, Requisite
& Kostüm, Souffleusen und Regieassistenz. Während
bei den einen das Stück geprobt wird, machen sich andere Gedanken
über die Bühne, den Bühnenaufbau, Licht, Musik, Flyer,
Programmhefte, Druck der Plakate, Requisiten, Kostüme, Probenpläne,
Getränkeverkauf, Auf- und Abbau, Hallendekoration, usw...
Und irgendwann kommt der Tag, an dem die Bühne aufgebaut wird
und spätestens da weiß jeder: "Jetzt wird es richtig
ernst!", nur noch ein paar Tage, bis das Licht ausgeht und
das Stück vor vollbesetzter Halle möglichst reibungslos
ablaufen muss. Jetzt muss der Text sitzen, die Beleuchtung richtig
eingestellt sein, die Halle dekoriert, Stühle aufgebaut und
Programmhefte gedruckt sein. Sollte die Nervosität nicht schon
vorher eingesetzt haben, so ist sie spätestens ab diesem Tag
bei allen vorhanden. Jetzt kann man sich nicht mehr Gedanken über
das Konzept machen, am Ablauf kann nichts mehr großartig geändert
werden und eine Frage schwirrt jedem unaufhörlich durch den
Kopf: "Wie werden die Zuschauer reagieren?", denn der
Tag aller Tage rückt unaufhörlich näher...
Und dann irgendwann ist er da! Das Licht geht aus
und die Vorstellung beginnt. Bei der Aufführung selbst sind
dann nochmals alle gleichermaßen gefordert und nervös.
Das was der Zuschauer schließlich an zwei Abenden hintereinander
bewundern kann, ist nur das Endprodukt vieler, vieler Stunden Arbeit.
Aber sobald die Lichter ausgegangen sind und das Stück
beginnt, weiß jeder Einzelne, dass sich all die Arbeit gelohnt
hat.